Latexfreier OP-Saal für die Allergieprävention
Schutzhandschuhe im Gesundheitswesen
Medizinische Schutzhandschuhe zählen neben der Händedesinfektion zur wichtigsten Infektionsprophylaxe im Gesundheitswesen. Daneben bieten sie einen Schutz vor Gefahrstoffen, Chemikalien sowie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und müssen somit ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Insbesondere in der Chirurgie sind medizinische Fachkräfte neben der vorrangigen Schutzfunktion auf einen guten Tragekomfort und den Erhalt der taktilen Sensitivität angewiesen.
Erfahren Sie im folgenden Artikel über:
Schutz oder Risiko?
Häufigkeit der Latexallergie
Prophylaxe als einizige kausale Therapie
Latexfreie Alternativen
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Schutz oder Risiko?
OP-Handschuhe sind auf die Bedürfnisse der Chirurgen und des Pflegepersonals angepasst. Gegenwärtig dominieren noch latexhaltige Produkte die deutschen OP-Säle. Schutzhandschuhe mit hohen Latexanteilen bieten jedoch nicht nur Vorteile – sie können speziell bei Vielanwendern auch Allergien auslösen. 70 % aller latexbedingten Reaktionen entfallen auf Fachkräfte im Gesundheitswesen; einer von 50 Beschäftigten entwickelt pro Jahr eine Latexallergie
Naturlatex wird aus dem Milchsaft brasilianischer Gummibäume (Hevea brasiliensis) gewonnen. Eine Latexallergie, die sich als IgE-vermittelte Typ-I- (Soforttyp) oder T-Lymphozyten-vermittelte Typ-IV-Allergie (Spättyp) manifestiert, wird durch eine intensive Exposition gegenüber den darin enthaltenen pflanzlichen Proteinen induziert. Die Allergene gelangen meist von der Handschuhoberfläche in die Haut und die oberen Atemwege. Folglich treten u. a. Juckreiz, Rötungen und Quaddeln an der Haut sowie Schleimhautreaktionen (allergischer Schnupfen, Luftnot, Schluckbeschwerden) bei den Betroffenen auf, die zu einem anaphylaktischen Schock führen können
Häufigkeit der Latexallergie
Aufgrund der früher zunehmenden Verwendung gepuderter, latexhaltiger Handschuhe war die Zahl der Latexallergien auf 10 – 17 % im Medizinbereich angestiegen
Prophylaxe als einzige kausale Therapie
Die derzeit einzige Strategie zur Minimierung allergischer Reaktionen bei sensibilisierten Personen sowie die Vermeidung neuer Sensibilisier ungen in Risikopopulationen ist die Expositionsprophylaxe gegenüber latexhaltigen Produkten. Auch die passive Exposition durch Kollegen kann zu einer Zunahme der allergischen Symptome führen. Eine einmal erworbene Sensibilisierung bleibt ein Leben lang bestehen. Immer mehr Krankenhäuser gehen daher dazu über, latexhaltige Produkte vollständig zu eliminieren, um das medizinische Fachpersonal proaktiv vor Latexallergien zu schützen. Durch die Vermeidung von latexhaltigen Produkten konnte in verschiedenen Studien die Prävalenz von Latexsensibilisierungen signifikant gesenkt werden
Latexfreie Alternativen
Da bei der Anwendung latexfreier Produkte lange Zeit Bedenken hinsichtlich Komfort und Schutz geäußert wurden, ist der Ersatz von Naturlatex durch synthetische Materialien (z. B. Polyisopren) in medizinischen Einrichtungen bislang noch nicht ausreichend verbreitet. Inzwischen konnten diese Bedenken jedoch vollständig ausgeräumt werden. Daher ist es notwendig, das Personal über die Risiken einer Latexallergie zu informieren, latexhaltige Produkte in der gesamten Einrichtung zu identifizieren sowie Produkte zu vermeiden, die nachweisbare Mengen an natürlichem Latex enthalten. Der OP-Saal ist meist, bis auf die Verwendung latexhaltiger OP-Handschuhe, bereits latexfrei. Schlüsselfaktoren für die Umstellung auf eine latexfreie Umgebung sind vor allem die allgemeine Akzeptanz der Chefärzte in chirurgischen Kliniken, zentralisierte Einkäufe von medizinischen Verbrauchsgütern (einschließlich steriler Handschuhe) sowie eine stetige Weiterbildung und Wachsamkeit
Heutzutage sind die neuen Generationen der latexfreien OP-Handschuhe aus dem Mölnlycke-Sortiment mit latexhaltigen Produkten äquivalent. Viele Anwender berichten darüber, keinen Unterschied in Bezug auf Tragekomfort, Tastsensibilität und Sicherheit zu empfinden. Mit den sterilen Biogel®-Handschuhen wird die taktile Sensitivität durch die vollanatomische Passform auch bei filigranen Operationen, wie z. B. in der Neurochirurgie, nicht beeinflusst. Das Tragekomfort-orientierte und dabei volle Sensitivität-vermittelnde latexfreie Doppelhandschuhsystem (z. B. Biogel® PI Micro Indicator System) identifiziert zusätzlich 97 % aller Perforationen und reduziert nachweislich das Infektionsrisiko
Neben dem medizinischen Personal sind sich auch viele Patienten ihrer Latexallergie nicht bewusst. Durch die konsequente Vermeidung der Allergene könnte das potenzielle Risiko von allergischen Reaktionen auch bei diesen Personen umgangen werden.
Weiterführende Links
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Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und Prävention von Latexallergien:
Latexallergien - Hintergründe und Prävention
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